Achtsam begleiten - professionell pflegen - Palliative Atemtherapie
Basics der Palliativen Atemtherapie als Fortbildungstage individuell auch
in Ihrer Einrichtung gemeinsam planbar!
Inhalte einer Fortbildung:
Die Basics der palliativen Atemarbeit
Die Palliative Atemtherapie begleitet Menschen im Umfeld von unheilbarer Erkrankung und angesichts des Sterbens. Palliativ (lat: palliare: mit einem Mantel bedecken, ummanteln) meint einen schützenden Mantel um den Menschen zu legen, der im übertragenen Sinne Geborgenheit und Wärme schenkt und gegen die Angst hilft. Denn das ist es, was sich die meisten Menschen für ihr Lebensende wünschen: Linderung von Leiden und Geborgenheit.
Dem Atem wird seit Urzeiten eine Verbindung zu metaphysischen Aspekten unseres Daseins zugesprochen (lat: spiritus: bedeutet sowohl Atem, Leben wie auch Geist/Seele.) Wir sind auf dieser Welt vom ersten bis zum letzten Atemzug. So arbeitet die palliative Atemtherapie auch mit den am Lebensende auftauchenden oft sehr dringlichen Fragen der Spiritualität und Religiosität. Was geschieht mit mir, wenn ich nicht mehr atme' Habe ich mein Leben gut gelebt' Warum gerade ich'
Die Ansprache über den Atem gerade in der letzten Lebenszeit, am Lebensende und bei unheilbarer fortschreitender Erkrankung können „Wunder“ wirken: Schmerzen, Atemnot und Ängste können durch eine begleitende Behandlung gelindert werden, depressive Verstimmungen hellen sich auf, Verzweiflung und Ablehnung wandeln sich, Unruhezustände entspannen sich. Menschen, die kaum noch Lebensqualität für sich empfinden schöpfen neues Vertrauen.
Palliative Atemarbeit spricht nicht nur individuell den Klienten an, sondern bezieht immer das Umfeld mit ein. Die Angehörigen das Pflegepersonal oder auch die Mediziner sind gemeint.
Durch die äußere Zuwendung und durch leichte Atem- und Leibspür-Übungen wird die Zuwendung zu sich selbst, die gerade bei kranken Menschen häufig blockiert ist, gefördert. Oftmals gelingt dadurch das „Ja sagen“ zum eigenen „So sein“ und zum eigenen Schicksal.
Wie finden unsere Hände, unsere Stimme, unsere Haltung, unser Sein mit dem Atem, den Zugang zum Anderen'
- Wie kann sich die „heilsame“ Verbindung öffnen ?
- Wie kann die wesentliche lauschend-fragende Haltung entwickelt werden?
- Was tun bei Atemnot ?
Diesen Fragen gehen wir auf vielschichtige Weise nach und nutzen sowohl die eigenen bisherigen Erfahrungen als auch die theoretischen Erkenntnisse und praktischen Anwendungen des erfahrbaren Atems. Wir werden die Möglichkeiten der palliativen Atemarbeit gemeinsam ausloten und anwenden lernen, ihre Wirkung erfahren und die eigene Stärke und Begabung darin entdecken.
Anhand von Beispielen, Übungen, Rollenspielen und gegenseitigem Behandeln erleben wir, wie ein Atemgespräch wirkt und im palliativen Kontext unterstützend in der Praxis angewendet werden kann.
Buchempfehlungen:
Borasio, Gian Domenico: Über das Sterben.
C. H. Beck München 2011, 4. fl. 2012
Borasio, Gian Domenico: selbst bestimmt sterben, www.dtv.de, 2014, C.H.Beck
Claudia Bausewein: Sterben ohne Angst, Kösel Verlag München 2015
zur Nieden, Christiane: Sterbefasten, Mabuse Verlag, 2016